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Drachenbootfahrt mit blinden Gästen

Integrationsprojekt gemeinsam mit Blinden im Drachenboot

Über den Blinden- und Sehbehindertenbund in Hessen e. V., konnten wir Kontakt zu Interessenten hierfür aufnehmen.

Neun hatten ihr Interesse angemeldet, am Ende haben fünf Ihren Weg zu uns gefunden, und dank der Transfer-Hilfe von Kai und später auch von Claudi war das letzte Weg-Stück zum Verein bzw. die Heimreise für Jaqueline, Bärbel, Dani und Bernd einfach zu bewältigen. Ulrike hatte mit ihrer sehenden Begleitung Heiko ihre Anreise individuell gestaltet.

Nach einer kurzen Begrüßung und Verstauen der persönlichen Gegenstände in der Umkleide ging es dann auch schon los.

Einige von den Helfern waren die Piloten für unsere Gäste und halfen Ihnen während der Aktion bei den Wegen und anderen Fragen. Zunächst wurde vieles ertastet, das Drachenboot selbst, die Trommel, der Sitz für den Trommler und sogar den Drachenkopf für die Front des Bootes.

An Land haben wir dann einige Grundübungen, die die grundsätzliche Bewegung vermitteln sollte, gemacht um dann wenig später das Boot zu Wasser zu bringen. Christine war unser Leuchtturm für unsere Besucher, damit diese an der Steganlage nicht so verlassen da stehen während der Rest der Mannschaft das Boot zu Wasser ließ. Pärchenweise ging es dann auch über den Steg zum Boot, das dann Bankweise besetzt wurde.

Das Boot war voll. Es waren also 20 Paddlerinnen und Paddler, unserer Trommlerin Vera und euer Steuermann Lars mit dabei. Es waren Helfer von den Drachenboot-Betriebssportteams und vom Verein da. Die Besonderheit an dem Tag: nicht alle Helfer waren selbst erfahrene Drachenbootpaddler. Somit hatten wir mehrere, die noch nicht geübt waren bwz. nicht so viel Routine mitbrachten. 

Wegen des guten Wetters herrschte reger Betrieb auf dem Main, und wir konnten viele Motorboote wahrnehmen. Deren Wellen gaben uns dann auch mal ein schönes auf und ab oder wir konnten mit ihnen mit surfen. Wasser kam kaum ins Boot. Die Kommandos wie  z. B. in die Auslage!, und Los!, Paddel raus! oder Boot stopp! wurden sehr schnell verstanden und  korrekt umgesetzt.

Das wichtigste im Drachenboot, ist dass alle dasselbe machen, also wir alle gemeinsam im selben Takt gemeinsam das Paddel ins Wasser bringen, möglichst gleich lange ziehen um gemeinsam das Paddel wieder aus dem Wasser zu heben. Damit das immer besser klappte, gab es einige Übungen, die uns helfen sollten, rasch Gefühl dafür zu entwickeln.

Eine große Überraschung gab es dann noch zum Ende hin. Alle, die nicht blind sind, durften die Augen schließen um sich mal nur auf das Gehör und das Popogefühl zu konzentrieren: das Boot lief um einiges ruhiger und sehr harmonisch.

Wir waren ca. fast eindreiviertel Stunden auf dem Wasser, aber die Zeit verging wie im Flug. Nach dem das Boot wieder an Land gebracht und ordentlich in der Bootshalle verstaut war, gesellten sich einige noch bei einem erfrischenden Getränk im benachbarten Biergarten zusammen.

Wir bedanken uns bei unseren Gästen für ihr Vertrauen, dass sie uns, ohne uns vorher genauer zu kennen, geschenkt haben. Vielen Dank EUCH!!!  Ihr habt ermöglicht, dass der Tag für alle Beteiligten eine tolle und angenehme und auch interessante Erfahrung wurde.

Wir haben sehr positive Rückmeldung erhalten. Mal sehen, eventuell entwickelt sich ja etwas wiederkehrendes daraus! Schön wäre ein Projekt, mit dem Ziel  bei einem Drachenboot-Rennen teilzunehmen.

Ein Folgeprojekt wird es auf alle Fälle geben: vor unserem Sommerfest im September wird Sarah mit unseren interssierten Gästen ein Blind SUPpen machen ... :-D. Geübte SUPler können ja schon mal das Datum sichern.

Autor: Lars L.

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